Interview mit Stefan Kuruc – CEO & Co-Gründer von Help’n’trade

Stefan Kuruc - Help'n'Trade
Stefan Kuruc – Help’n’Trade

Wenn du mit deinem Geschäft nicht online handelst, ist es so, als würde es dich nicht geben. Meine oder auch deine Eltern haben jedoch nicht die Möglichkeit, mit ihrem Geschäft online zu gehen.

Ich entwickle Help’n’Trade, damit lokale Geschäfte und Unternehmen auch im digitalen Zeitalter aufblühen.

Woher kommst du und was hast du bisher so gemacht?

Ich heisse Stefan und komme aus der Slovakei, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Im Sommer 2009 – damals war ich 19 Jahre alt – arbeitete ich tagsüber auf Baustellen und nachts in einer Bäckerei, damit ich Geld sparen konnte für mein Studium in Deutschland. Auch während des Studiums hatte ich zwei Nebenjobs, um für die Kosten aufzukommen, aber auch, damit ich für ein halbes Jahr nach Russland gehen konnte – mein Traum damals. Ich erzähle das alles, weil ich wünschte, unsere App hätte es schon während meiner Studienzeit gegeben. Ich würde sofort meine Fähigkeiten und Qualifikationen anbieten, damit ich meine Studien im Ausland etwas einfacher finanzieren könnte, haha.

Nach meinem Studium arbeitete ich 5 Jahren lang als Berater für IT Project Management zuerst in Deutschland und schließlich in der Schweiz, wobei ich da den Fokus meiner Karriere als Berater mehr auf Visual Analytics und Business Intelligence legte.

Wie und warum kamst du zu Help’n’Trade?

Vor allem in den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, Feuerwehrmann zu spielen: Ausrücken, Problem lösen und weiter zum nächsten Einsatz. Dadurch lernte ich viele Unternehmen in- und auswendig kennen und konnte enorm viel Erfahrung sammeln. Mit der Zeit allerdings kostete mich dies auch viel Energie. Ich sagte zu mir selber, wenn ich schon graue Haare wegen grosser Konzerne bekomme, warum nicht den kleinen Unternehmen, der Gesellschaft, oder der Umwelt mit nachhaltigen Lösungen helfen? Glücklicherweise telefonierte ich genau in dieser Zeit mit einem Freund, dessen Frage mir die Augen öffnete und ich begann zu sehen, was es für eine nachhaltige Zukunft wirklich braucht. Aus dieser Antwort entstand nach und nach die Idee zu Help’n’Trade, und ich konnte damit eine Lösung für alle drei meiner Anliegen ausarbeiten.

Was gefällt dir am besten an Help’n’Trade?

Das unerschöpfliche Wertschöpfungspotential! Am Anfang hatten wir einfach die Idee, einen Marktplatz für lokale Ware und Dienstleistungen zu kreieren. Mir schwirrt der Kopf, wenn ich daran denke, was wir mit unserer App noch alles machen können.

Das kann eine Business-Suite auf dem Handy sein, ein Marktplatz, auf dem man sich mit seinen Nachbarn verbinden und austauschen kann, ein Platz, wo Studentinnen und Studenten ihr Können und ihre Fähigkeiten anbieten und dafür gerecht entlöhnt werden.

Keine Mühen mehr, nur noch Vorteile.

Wo siehst du den grössten Mehrwert und wie sieht dein Beitrag dazu aus?

Ich persönlich sehe den grössten Mehrwert in drei Dingen:

Erstens: Wir bieten einen Platz, wo Leute ihr lokales Geschäft lancieren und leiten können. Du wirst wahrgenommen, kannst online verkaufen, Ideen ausprobieren, von Kundinnen und Kunden lernen und dich durchgehend verbessern. Nehmen wir traditionelle Berufe wie Sanitär oder Schmied: Mit unserer App können solche Unternehmen mit einem einfachen, aber leistungsstarken Tool ihre Dienstleistung anbieten und gleichzeitig dem digitalen Zeitalter Rechnung tragen.

Zweitens wird unsere App CO2-Emissionen deutlich reduzieren, weil die Leute auf lokaler Ebene miteinander interagieren. Hast du gewusst, dass in der Logistik bis zu 25 % der CO2-Emissionen auf den letzten Kilometern einer Lieferung entstehen? Wir möchten lokale Interaktion fördern und dadurch den individuellen CO2-Fussabdruck deutlich reduzieren.

Und drittens kannst du selbst entscheiden, was Help’n’Trade für dich ist und wie du es nutzt. Du kannst deine alten Möbel weggeben, ein Handwerker in deiner Region suchen, dich mit deinen Nachbarn austauschen oder dich in deiner Nachbarschaft engagieren.

Was kannst du selbst und mit Help’n’Trade der Welt geben?

Ich habe viele Ideen und bin zeitweise vielleicht ein bisschen verrückt. Manchmal braucht es aber genau diese Verrücktheit, um das Eis zu brechen, Normen zu brechen und etwas Einzigartiges und Fantastisches zu schaffen. Zudem glaube ich, dass zwar niemand von uns der Umwelt schaden möchte, wir aber mit unserem Handeln oft genau das tun. Einfach weil wir uns täglichen Herausforderungen stellen müssen, wobei sich Geld, Zeit und Aufwand die Waage halten sollen. Du kannst deine alltäglichen Herausforderungen meistern und gleichzeitig Gutes tun, für die lokale Wirtschaft, die Gemeinde und die Umwelt.

Warum bist du ein super Teamkollege?

Ich höre zu und lege Wert auf eine transparente Kommunikation. So kann ich eine neue Sichtweise auf eine bevorstehende Herausforderung einbringen, und offen sagen, was wir noch verbessern müssen und was bereits großartig ist. Ich möchte einen vorbildlichen und pragmatischen Führungsstil pflegen, und mich nicht hinter Hierarchie verstecken oder von Emotionen leiten lassen. Ich denke, dadurch gehe ich eher unkompliziert und locker mit dem Team um. Zudem liegt mir unser Team wirklich am Herzen. Ich freue mich jeden Tag auf die Zusammenarbeit mit Alina oder Hakim oder jemand anderem und vergewissere mich, dass es keine Hindernisse gibt, dass sich jeder wohlfühlt und das Gesamtbild versteht.

Worauf freust du dich am meisten?

Auf den 10’000. User und den 1111. zahlenden Kunde! Denn das bedeutet, dass wir eine grosse Wertschöpfung für die lokale Wirtschaft generiert haben, Tonnen von CO2 eingespart haben und viele Menschen unterstützen konnten.

Wo siehst du dich in ein paar Jahren?

Ich habe enorm viele Ideen, aber in den kommenden Jahren setze ich den Fokus vorerst auf Help’n’Trade. Ich möchte unsere App zur besten auf dem Markt machen und sehen, wie unser Team wächst und über die Schweiz hinaus expandiert, wie wir die Früchte unserer Arbeit ernten können und sehen, welchen positiven Effekt wir jeden Tag erzielen.

Ein letztes Wort?

Help’n’Trade ist so viel mehr als das, was wir auf der Website, auf einem Pitch-Deck oder irgendeinem anderem Kommunikationsmittel zeigen könnten. Wir möchten eine positive Veränderung bewirken, aber dazu brauchen wir Hilfe in jeder Hinsicht unseres Startups und unserer App.

Du hast Lust, einen messbaren Impakt zu erzielen und gleichzeitig in einem großartigen Team zu arbeiten? Dann komme zu uns!